Sonntag, 27. Juni 2010

goldenrace - ein erstes richtiges Highlight!



Monatelange Vorbereitung bei Regen und Kälte auf rutschigen und matschigen Trails sollten heute belohnt werden! Nicht nur dank perfektem Wetter (Sonne und 29° C) machten sich heute über 900 Biker auf die 3 Strecken des EKS goldenrace in Schleitheim/SH. Es warten wunderschöne Wege rund um Randen und Wutachtal. Ich machte mich los auf die 60km-Strecke. Pünktlich um 8:15 Uhr erfolgte der Startschuss und es ging los, raus aus Schleitheim, dem ersten Anstieg entgegen.Gleich schon war klar, dass es heute eine staubige Angelegenheit geben wird. Stetig ansteigend ging es Richtung Beggingen, welches wir auch nach einer rasanten Schuss-Abfahrt durchfuhren, bevor es wieder aufwärts ging, die Staatsgrenze im Visier.
Beim Schlatterhof erfolgt dann der (unbemerkte) Grenzübertritt (ein Mitstreiter hatte sogar 20 km später noch nicht gemerkt, dass wir in Deutschland fuhren). Mir geht es fantastisch. Ziel ist die 60 km in 3 Stunden zu packen, also einen Schnitt von 20 km/h zu halten. Bis hier habe ich einen Schnitt von über 21 km/h - das macht doch zuversichtlich! Mit dem Wissen, dass gleich der schwerste Anstieg des Rennens kommt, lass ich es laufen, herunter nach Fützen. Aus dem Wald kommend, hinter einer Rechtskurve bei Kilometer 20 erblicke ich unverkennbar den Anstieg. Es ist eine Wand! Ein Verkehrsschild kündigt die 20%-ige Steigung an. 1.5 km lang soll sie sein. Bemalt wie Bergetappen bei der Tour de France. "Quäl Dich!", "Hopp Hopp" etc.
Alles gut lesbar, ich fahr ja den kleinsten Gang! Kurz vor Erreichen der Hohen Rüte wird es noch mal so richtig schlammig und glitschig, so dass alle vor mir vom Bike gingen und die 50 Meter schoben - ich auch ;-)
Endlich wieder bergab nach Epfenhofen. Oh mann, ich bin schon das erste Mal ausgepowert! Mein Durchschnittstempo hat sich auf den letzten 1.5 km auf 19 km/h verschlechtert. Auch die folgende schnelle Abfahrt bringt den Schnitt nur langsam wieder Richtung 20!
Nun geht es immer wieder in leichtem Auf und Ab über gemähte Wiesen und vorbei an der Museumsbahnlinie Richtung Fützen und dann Richtung Grimmelshofen. Der in der Gegend berüchtigte "Zitrosenbuck" wartet. Eine kurze, extrem steile Abfahrt nach Grimmelshofen, die schon häufig Biker aus dem Sattel geworfen hat. Aber statt den Zitrosenbuck fahren wir eine andere Abfahrt. Ein Weg war das zwar nicht. Da gingen Holzmacher mit schwerem Gerät durch. Es sah aus, als wären hier Panzer durchgefahren!
Mit Ankunft im Ort Grimmelshofen wartet bereits der nächste Anstieg. Nicht lange, aber so steil, dass man eigentlich sofort meint, stehen zu bleiben. Egal, "quäl dich", sagt mir die Strasse! Hoch gehts und dann auf einer Hochebene Richtung Weizen. Zeit, beim Verpflegungsposten eine neue Flasche Iso mitzunehmen, kommt doch ein langwieriger, aber nicht all zu steiler Anstieg auf den Kalvarienberg von wo aus es wieder abwärts geht und wir mein Heimatstädtchen Stühlingen kurz anschneiden. Jetzt geht es lange bergab und flach wieder über die Grenze beim "Wiizemer Steg" und weiter nach Oberwiesen. Ich nutze eine mich überholende Gruppe, um mich in deren Windschatten zu hängen. Das brachte nicht nur mein Durchschnittstempo etwas hoch, sondern half mir auch ein bisschen zu regenerieren.
Über 50 km sind geschafft, das Ziel wäre eigentlich in 2 km erreicht. Aber es geht kurz vor Schleitheim nochmal hinauf in den Weinberg und immer weiter hinauf. Zur Rechten im Tal sieht man schon das Ziel. Wer diese "Straf"-Runde nicht einplant, hat mental spätestens jetzt ein Problem.
Nach nicht endenden 4 Kilometern fahren wir wieder - nur diesmal von der anderen Seite - auf den Ortseingang von Schleitheim zu. Mein Tacho zeigt schon 60 km an. Aber es soll einfach nicht sein: Noch vor der Ortstafel geht es in einem Linksschwenk nochmal einen Schotterweg hoch. Oh Mann! Den hatte ich jetzt echt nicht mehr auf dem Programm! So gestaltet sich dieser letzte Anstieg für mich nochmal extrem mühsam.
Nach weiteren 2 km dann endlich im Dorf! Der grosse Zielbogen steht vor mir - noch 200 Meter. Schlussspurt! Finish! Die Uhr zeigt 3 Std. 4 Minuten und 62 Kilometer. Das GPS weist 1500 Höhenmeter aus.
Danke Schleitheim! War echt cool! C U next Year!

Mehr Informationen zum Rennen gibts auf www.goldenrace.ch

2 Kommentare:

  1. Gratulation! Schöner Bericht und top Leistung.
    Nun auf zum nächsten Marathon?

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  2. Danke Rotscher! Über den nächsten Marathon hab mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht. Muss mal schauen. Im Juli jedoch keinen mehr, möchte auch mal wieder Töff fahren am Wochenende ;-)
    Sobald ich mich für den nächsten Event anmelde, werd ich nen Post machen.

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